$ \left|E_{\text {Simpson }}\right| \leq \frac{(b-...
创建于:2025年2月27日
创建于:2025年2月27日
Warum vierte Ableitung?? gibt es andere Möglichkeiten??
Warum taucht die vierte Ableitung bei der Fehlerschranke der Simpson-Regel auf?
Die klassische (einfache) Simpson-Regel approximiert ein Integral dadurch, dass man auf dem Intervall ein quadratisches Interpolationspolynom verwendet (also ein Polynom 2. Grades), welches die Funktion an drei Stützstellen interpoliert. Die entsprechende Fehlerformel lautet in der (nicht‐zusammengesetzten) Form:
Hierbei ist ganz zentral, dass für eine Interpolation mit Polynom von Grad 2 der Fehlerterm (über Theoreme aus der Polynomialinterpolation bzw. aus der Euler–Maclaurin-Formel) von der vierten Ableitung der Funktion abhängt.
Allgemeines Prinzip: Wenn man ein Polynom vom Grad verwendet, erscheint in der zugehörigen Interpolations-Fehlerformel die -te Ableitung der interpolierten Funktion.
Herleitung über die Interpolationsrestglied-Formel: Man kann die Simpson-Regel als Interpolationsregel (Lagrange-Polynome) herleiten. Das Restglied in der Interpolation eines Polynoms 2. Grades enthält stets die vierte Ableitung, weil
Integriert man dieses Restglied aus und nutzt es für das Integral, bleibt eben eine Konstante mal übrig.
Anschauliche Idee: Simpson „fängt“ (als Polynom 2. Grades) alle Terme bis im Taylor‐Sinn perfekt auf. Die erste Größe, die nicht mehr perfekt aufgelöst wird, liegt im Bereich der vierten Ableitung, weil die Taylor-Entwicklung von bei höheren Ordnungen ansetzt.
Andere Quadraturregeln
Zusammengesetzte Simpson-Regel (Composite Simpson)
Wenn das Intervall in viele Teilintervalle zerlegt wird, verwendet man auf jedem kleinen Teilintervall die (einfache) Simpson-Regel. Die Fehlerschranke wird entsprechend angepasst, beinhaltet aber weiterhin . Lediglich der Faktor vor ändert sich (und enthält typischerweise eine Abhängigkeit von der Schrittanzahl ).
Ersatz durch andere Abschätzungen
Falls man die vierte Ableitung von nicht explizit kennt, kann man sie ggf. durch andere Abschätzungen oder durch numerische Approximationen ersetzen. Rein formal braucht man aber immer eine obere Schranke für die vierte Ableitung, um die genannte Fehlerschranke in der klassischen Form nutzen zu können.