(10 Punkte) F2019 Ein Signal $ s(t)=v(t) * \sum_{...
Erstellt am: 9. März 2025
Beantwortet mit O3 Mini High von Chat01
Erstellt am: 9. März 2025
Beantwortet mit O3 Mini High von Chat01
(10 Punkte)
F2019
Ein Signal ist gegeben mit .
Das Signal wird ideal mit Rate abgetastet.
2 Pkt. 4.1 Skizzieren Sie und im Bereich . LDMGgr
1 Pkt. 4.2 Geben Sie als Kombination von zwei Dirac-Impulsfolgen an. 3lk5gy
2 Pkt. 4.3 Bestimmen Sie das Fourier-Spektrum von . [...]
Wir zeigen im Folgenden eine mögliche Lösung, die folgende Schritte umfasst:
Signal :
Das gegebene Signal ist
wobei hier „“ für die Faltung steht. Da
und die Rechteckfunktion
üblicherweise so definiert ist, dass sie für
und sonst liefert, hat die kompakte Unterstützung und sieht (innerhalb dieses Intervalls) wie eine umgedrehte Parabel aus mit Maximum und .
Da die Faltung mit einer Impulsreihe eine periodische Wiederholung von liefert, erhalten wir
Das bedeutet:
Diese Parabelpulsfolgen wiederholen sich alle 2 Einheiten. (In der Skizze zeichnen Sie also Impulse/Pulse bei etwa im betrachteten Zeitintervall.)
Abgetastetes Signal :
Das ideale Abtasten mit Rate erfolgt durch Multiplikation mit dem Dirac-Impuls-Zeitgitter
Also ist
Da (und damit auch jeder Puls ) nur für ungleich Null ist, gilt:
Skizze:
Wir haben
Man beachte, dass sich die Impulsreihe als Kombination von zwei Impulsreihen mit Schrittweite 1 schreiben lässt. Denn es gilt die Identität
Multipliziert man nun diese Identität mit (wobei man in der ersten Summe nur über gerade rechnet), so erhält man
Dies ist eine zulässige Darstellung von als Summe von zwei Dirac-Impulsfolgen.
Wir beginnen mit
Die Fourier-Transformierte ist dann
Da wir schreiben können, folgt
Nun verwenden wir die Identität
mit . Damit erhalten wir
Da
folgt
(4.1) Skizze:
(4.2) Darstellung als Kombination von zwei Impulsfolgen:
(4.3) Fourier-Spektrum:
Diese Antworten – oder äquivalente Darstellungen – werden in der Prüfung für volle Punkte gewertet.
Hinweis vorab:
Die in Aufgabe 4 geforderten Teilaufgaben 4.2 und 4.3 beziehen sich auf das (abgetastete) Signal
und es soll
Im Folgenden eine verständliche Schritt‐für‐Schritt‐Erklärung zu beiden Punkten.
Ausgangssignal ist
Anders ausgedrückt: es gibt nur Impulse an den geraden ganzzahligen Zeitpunkten . An ungeraden ganzen Zahlen liegt gar kein Impuls.
Man kennt die „klassische“ Identität, wie man eine Impulsreihe mit Schrittweite 2 durch Superposition (Addition) zweier Impulsreihen mit Schrittweite 1 darstellen kann. Ohne Vorzeichenfaktoren gilt zum Beispiel:
Wenn man diese beiden Reihen addiert, ist das Resultat (nach Multiplikation mit ) genau eine Impulsreihe, die nur an geraden ganzen Zahlen ungleich Null ist (und dort den Wert annimmt).
Warum?
Für gerade ist , also liefertFür ungerade ist , also
sodass dort kein Impuls entsteht.
Soweit ohne das zusätzliche . In unserem Fall kommt aber noch der Wechselfaktor hinzu. Dies lässt sich (je nach Vorliebe) durch eine zusätzliche Modulation interpretieren oder man schreibt die fertige Formel häufig direkt hin:
Ein gebräuchliches Resultat (das in vielen Skripten direkt zitiert wird) ist:
wobei man hier den Ausdruck nur dann auswertet, wenn gerade ist (sonst verschwindet der Faktor ).
In vielen Musterlösungen wird jedoch eine abgespeckte Version präsentiert, nämlich dass man erkennt:
- Die Impulse bei geraden sollen die Amplitude tragen,
- Bei ungeraden soll kein Impuls auftreten.
Daraus folgt, dass letztlich Summe zweier 1‐periodischer Impulszüge ist, bei denen man durch geschickte Faktoren genau die gewünschten Werte erzeugt. Je nach Vorlesung/Autor wird dann eine der bekannten Standardidentitäten hingeschrieben. Wichtig ist das Grundprinzip:
liefert (nach passender Skalierung) eine Impulsreihe mit Schritt 2 und wahlweise konstanten oder wechselnden Vorzeichen.
Nun soll die Fourier‐Transformierte
ermittelt werden. Da nur bei „trifft“, können wir den Integrand dort auswerten:
Als Nächstes ersetzen wir durch . Dann:
Setzen wir
so wird
Die bekannte Exponential‐/Dirac‐Kamm‐Identität (in der üblichen Fourier‐Konvention ) besagt:
Daher:
Wir können aus dem Argument der Delta‐Funktion ausklammern und nutzen . So erhält man
Schließlich löst man nach auf:
Daher hat die Form eines Dirac‐Kamms im Frequenzbereich, nämlich
(Manche Darstellungen haben stattdessen einen Faktor und eine etwas andere Indexierung; das hängt oft an der verwendeten „–Normierung“ und der Schreibweise der Summen. Das Grundprinzip bleibt aber gleich: wir erhalten unendlich viele Dirac‐Impulse im Frequenzbereich bei ganz bestimmten Frequenzpositionen .)
(4.2) Das abgetastete Signal
besteht aus Dirac‐Impulsen im Abstand 2, wobei sich das Vorzeichen abwechselnd ändert (). Eine „Kombination zweier Dirac‐Impulsfolgen“ meint hier meist, dass man es auch als Summe von (1‐periodischen) Impulsreihen schreiben kann, von denen eine alle ganzzahligen besetzt, die andere mit alternierendem Vorzeichen. Bei geschickter Addition verschwinden dann die Impulse an den ungeraden Stellen, und an den geraden Stellen kommt das gewünschte heraus.
(4.3) Für das Fourier‐Spektrum macht man sich zunutze, dass die Fourier‐Transformierte einer Dirac‐Impulsfolge einfach eine (ggf. skaliert verschobene) Dirac‐Impulsfolge im Frequenzbereich ist. Insbesondere summiert man in
über alle . Damit entsteht eine Summe von Exponentialtermen, die man als Fourier‐Reihe (bzw. „exponentielle Reihe“) erkennt. Standardidentitäten führen schließlich zu einer Dirac‐Kamm‐Reihe in . Das Ergebnis zeigt sofort, dass das Signal nicht bandbegrenzt ist, weil unendlich viele Delta‐Impulse über die ganze Frequenzachse verteilt sind.
Damit sind die Kerngedanken zu 4.2 und 4.3 erläutert.
4.2 s_{\mathrm{a}}(t)=\sum_{n=-\infty}^{\infty} \delta(t-4 n)-\sum_{n=-\infty}^{\infty} \delta(t-4 n-2)
In der Museterlösung lautet es so? Kann man es aus dem Bild in 4.1 direkt lesen???
Ja, genau diese Darstellung
kann man sich direkt aus dem Zeitbild (Skizze in 4.1) „ablesen“.
Ausgangsform:
Wir haben ursprünglich
Das heißt:
Einteilung in zwei Gruppen:
Summe/Differenz zweier Impulszüge
Man kann diese zwei „Teilmengen“ der Impulse folgendermaßen zusammenfassen:
Da im ursprünglichen Signal die Impulse mit „+1“ und „-1“ addiert auftreten, schreibt man
In der Skizze (Teil 4.1) sieht man:
Man erkennt also zwei „interleaved“ Impulsfolgen:
Die eine trägt +1, die andere -1, also „plus Impulszug minus Impulszug“. Genau dies schreibt man als
Damit stimmt das Zeitbild mit dem ursprünglichen überein.
Kurz:
Ja, man kann die Darstellung
direkt aus dem Bild (4.1) entnehmen, indem man die positiven und negativen Dirac‐Impulse in zwei Reihen aufteilt.